6. Sehen wir einmal von den Tatsachen ab, welche die Sache für uns unbestritten machen; betrachten wir es als eine einfache Hypothese; wir fordern die Ungläubigen auf, uns zu beweisen, nicht aber durch bloßes Wegleugnen, denn ihre persönliche Meinung ist kein Gesetz, sondern durch unwiderlegbare Beweise, dass dieses nicht möglich ist. Wir stellen uns auf ihren Standpunkt, und da sie die spiritistischen Erscheinungen mit Hilfe der für die Körperwelt gegebenen Gesetze erklären wollen, so mögen sie doch aus diesen Vorratskammern irgend einen mathematischen, physischen, chemischen, mechanischen oder philosophischen Beweis schöpfen, und durch a plus b, jedoch immer von dem Grundsatz des Daseins und dem Fortbestehen der Seele ausgehend, beweisen:
1) dass, das Wesen, welches während des Lebens in uns denkt, nach dem Tode nicht mehr denken braucht;
2) und wenn es denkt, dass es nicht an jene denken braucht, die es geliebt hat;
3) und wenn es an jene denkt, die es geliebt hat, dass es nicht wünschen sollte, sich ihnen mitzuteilen;
4) wenn es überall sein kann, dass es nicht an unserer Seite sein kann;
5) wenn es an unserer Seite ist, dass es sich uns nicht mitteilen kann;
6) dass es nicht mittels seiner flüchtigen Hülle auf die träge Materie einwirken kann;
7) wenn es auf die träge Materie einwirken kann, dass es keinen Einfluss auf ein anderes belebtes Wesen haben kann;
8) wenn es auf ein belebtes Wesen einwirken kann, dass es seine Hand nicht führen kann, um damit zu schreiben;
9) wenn es dies vermag, dass es nicht auf gegebene Fragen antworten und den Fragestellenden seine Gedanken übertragen kann.
Wenn uns die Gegner des Spiritismus bewiesen haben, dass dies nicht möglich ist, und zwar durch so offenkundige Beweise, wie Galileo Galilei (1564-1642) bewiesen hat, dass sich die Sonne nicht um die Erde bewegt, dann werden wir anerkennen, dass ihre Zweifel begründet sind. Zu ihrem Unglück beschränkt sich ihre Argumentation bis heute auf diese Worte: „Ich glaube es nicht, also ist es unmöglich.“ Sie werden uns ohne Zweifel sagen, dass es unsere Sache sei, die Wirklichkeit der Kundgebungen zu beweisen. Wir beweisen sie ihnen tatsächlich und zwar durch Vernunftgründe; wenn sie aber weder das eine, noch das andere annehmen wollen, wenn sie auch das leugnen, was sie selbst sehen, so ist es ihre Sache, zu beweisen, dass unser Urteil falsch ist, und dass die spiritistischen Tatsachen unmöglich sind.