DAS BUCH DER MEDIEN oder WEGWEISER FÜR MEDIEN UND ANRUFER

Allan Kardec

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273. Die Medien werden gewöhnlich mehr aus Privatinteressen, als zu Kundgebungen für private statt allgemeinen Interessen aufgesucht. Dies lässt sich wohl durch den natürlichen Wunsch erklären, sich mit jenen Wesen zu unterhalten, die uns teuer waren. Wir glauben diesbezüglich den Medien mehrere wichtige Empfehlungen geben zu müssen. Zuerst ist diesem Wunsch nur mit Zurückhaltung Folge zu leisten, bei Personen, von deren Aufrichtigkeit sie nicht vollkommen überzeugt sind, und darum sollten sie sich vor den Fallstricken in Acht nehmen, welche ihnen übelwollende Menschen legen könnten. Zweitens ist sich dazu unter keinem Vorwand herzugeben, wenn sie sehen, dass es nur zum Zweck der Befriedigung der Neugierde und des Interesses und nicht aus einer ernsthaften Absicht des Anrufers geschehen soll. Jede müßige Frage oder solche, welche den Kreis derjenigen, die man vernünftigerweise an die Geister stellen kann, überschreiten würde, ist zu verwerfen. Die Fragen müssen klar, unmissverständlich und ohne Hintergedanken gestellt werden, wenn man entschiedene Antworten erhalten will. Man muss daher alle jene verwerfen, welche einen heuchlerischen Charakter tragen, denn man weiß, dass die Geister solche Fragen nicht lieben, welche sie auf die Probe stellen sollen. Auf solchen Fragen bestehen zu wollen, heißt betrogen werden zu wollen. Der Anrufer muss frei und offen zu Werke gehen, ohne Hinterlist und Schleichwege. Wenn er sich nicht deutlich erklären kann; täte er besser, die Frage nicht zu stellen.


Auch soll man Anrufungen nur mit Vorbehalt in Abwesenheit der Personen halten, die darum bitten, und oft ist es sogar vorzuziehen, davon ganz Abstand zu nehmen, da diese Leute allein die Antworten kontrollieren, über die Identität urteilen, die Aufklärungen, wenn nötig, veranlassen und durch die Umstände herbeigeführte Zwischenfragen stellen können. Übrigens ist ihre Anwesenheit ein Band, welches den Geist anzieht, der oft wenig geneigt ist, sich fremden Menschen kundzugeben, für die er keine Sympathie empfindet. Mit einem Wort, das Medium muss alles vermeiden, was es in einen Beratungsagenten verwandeln würde, denn dieses ist in den Augen vieler Menschen gleichbedeutend mit einem Wahrsager.