329. Die Studiengruppen sind überdies von einem ungemein großen Nutzen für Medien für intellektuelle Manifestationen, besonders für jene, welche einen ernsten Willen haben, sich zu vervollkommnen, und welche nicht mit einer albernen Anmaßung ihrer Unfehlbarkeit dahin kommen. Eine der größten Gefahren für die Medialität ist, wie wir gesagt haben, die Besessenheit und Verblendung. Ein Medium kann sich deshalb mit sehr gutem Glauben falsche Vorstellungen vom Wert dessen machen, was ihm mitgeteilt wird, und man begreift, dass die Trug-Geister ihr freies Spiel haben, wenn sie es mit einem verblendeten Medium zu tun bekommen. Deshalb entfernen sie ihr Medium von jeglicher Kontrolle und flößen ihm im Notfall auch eine Abneigung gegen jedermann ein, der es aufklären könnte. Durch seine Isolierung und durch die Verblendung begünstigt, können sie es leicht dazu bringen, alles zu akzeptieren, was sie wollen.
Wir können es nicht genug wiederholen, hier ist nicht nur die Klippe, sondern auch die Gefahr, ja wir sagen es, eine wahre Gefahr. Das einzige Mittel, derselben zu entgehen, ist die Kontrolle uneigennütziger und wohlwollender Personen, welche die Mitteilungen mit Kaltblütigkeit und Unparteilichkeit beurteilen, dem Medium die Augen öffnen und es das wahrnehmen lassen, was das Medium selbst nicht sehen kann. Jedes Medium, welches eine solche Beurteilung scheut, ist schon auf dem Weg des Besessen seins.
Wer glaubt, das Licht sei nur für ihn erschaffen, ist schon vollständig unter dem Joch. Wenn er die Bemerkungen übel nimmt, wenn er sie ablehnt und sich ärgert, kann er bezüglich der schlechten Natur des Geistes, der ihm beisteht, keine Zweifel haben.
Wir haben gesagt, einem Medium können die nötigen Kenntnisse fehlen, um die Irrtümer zu begreifen, es kann sich durch große Worte und eine angemaßte Sprache beirren lassen, kann durch Sophismen verführt werden, und zwar im besten Glauben von der Welt. Deshalb soll es wegen Mangel an eigener Kenntnis bescheiden seine Zuflucht zu der anderer Leute nehmen, entsprechend der zwei Lebensweisheiten, dass vier Augen mehr sehen als zwei, und dass man in eigener Sache nie einen guten Richter abgeben kann. In dieser Hinsicht sind daher die Sitzungen für ein Medium von sehr großem Nutzen, wenn es vernünftig genug ist, die Meinungen anzuhören, weil hier hellsichtige Personen sind, welche die oft winzigen Nuancen wahrnehmen werden, wodurch der Geist seine Niedrigkeit verrät.
Jedes Medium, das aufrichtig wünscht, nicht der Spielball der Lüge zu werden, muss daher trachten, sich in einer ernsten Sitzung einführen zu lassen und dort mitzuteilen, was es für sich erhält. Es muss mit Dankbarkeit die kritische Prüfung der Mitteilungen die es erhält, annehmen und sogar darum bitten. Wenn es den Trug- Geistern ausgesetzt ist, ist es das sicherste Mittel, sich von ihnen zu befreien, indem es ihnen zeigt, dass es sich nicht betrügen lässt. Übrigens ist ein Medium, das sich über Kritik ärgert umso schlechter dran, als dabei seine Eigenliebe gar nicht beteiligt ist, weil das, was die Manifestation enthält, nicht von ihm kommt, und weil es daher ebenso wenig verantwortlich ist, als wenn es Verse von einem schlechten Dichter lesen würde.
Wir haben auf diesen Punkt besonderes Gewicht gelegt, weil, wenn das eine Klippe für die Medien ist, sie auch eine für die Sitzungen ist, denen daran liegen muss, nicht jedem Vermittler der Geister Glauben zu schenken. Jede Mitwirkung eines beherrschten oder verblendeten Mediums wäre für sie mehr schädlich als nützlich, sie dürfen daher ein solches Medium nicht annehmen.
Wir glauben dieses Thema ausgeführt zu haben, damit es unmöglich sein wird, sich über die Merkmale der Beherrschung zu täuschen, wenn das Medium diese nicht selbst erkennen kann. Eines der auffälligsten Merkmale ist ohne Widerrede die Anmaßung, gegen alle allein Recht zu haben wollen. Die beherrschten Medien, die es nicht zugeben wollen, gleichen Kranken, die sich über ihre Gesundheit Illusionen machen und sich zugrunde richten weil sie sich keiner Heilmethoden unterziehen wollen.