DAS BUCH DER MEDIEN oder WEGWEISER FÜR MEDIEN UND ANRUFER

Allan Kardec

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17. Unter den Phänomene dieser Art muss man in erster Linie die Erscheinungen der Geister zählen, weil sie die häufigsten sind. Jene von Salette, welche auch die Geistlichkeit teilt, hat für uns nichts Seltenes. Gewiss, wir können zwar nicht behaupten, dass die Sache wirklich geschehen ist, denn wir haben davon nicht den materiellen Beweis, aber für uns ist sie möglich in Anbetracht dessen, dass uns Tausende von ähnlichen neueren Erscheinungen bekannt sind. Wir glauben daran, nicht nur, weil ihre Wirklichkeit für uns erwiesen ist, sondern weil wir exakt wissen, auf welche Art sie hervorgebracht werden können. Man wolle sich zu der Theorie hinwenden, die wir später von den Erscheinungen der Geister geben, und man wird sehen, dass diese Erscheinung so einfach und wahrscheinlich wird, dass eine Menge physischer Erscheinungen nur darum wunderbar erscheint, weil man davon den Schlüssel nicht hat. Ganz anders verhält sich die Sache mit der Person, die sich den Hirtenkindern in Salette vorgestellt hat, ihre Identität ist uns durchaus nicht erwiesen, wir behaupten bloß, dass diese Erscheinung stattfinden könne, das übrige gehört nicht in unser Bereich. In dieser Beziehung kann ein jeder seine Überzeugung wahren; der Spiritismus hat keinen Grund, sich damit zu beschäftigen; wir sagen nur, dass die vom Spiritismus hervorgebrachten Tatsachen uns neue Gesetze enthüllen und uns die Aufklärung zu einer Menge Sachen geben, die übernatürlich scheinen; wenn einige davon, die als wunderbar erscheinen, darin eine logische Erklärung finden, so ist es ein Grund mehr, sich nicht zu beeilen, das zu leugnen, was man nicht versteht. Gewisse Personen fechten die spiritistischen Phänomene an, gerade darum, weil sie nach einem gewöhnlichen Gesetz hervorkommen, was sie keine Erklärung für sie finden lässt. Gebt ihnen eine rationelle Grundlage, und der Zweifel verschwindet.


Die Erklärung ist doch ein mächtiger Hebel der Überzeugung in diesem Jahrhundert, wo man sich nicht mehr nur mit Worte begnügt.


Auch finden sich alle Tage Leute, die von keiner Tatsache Augenzeuge waren, die nie einen Tisch sich bewegen, noch ein Medium schreibend gesehen haben, und die dennoch so fest überzeugt sind, wie wir; nur darum, weil sie gelesen und verstanden haben. Wenn man nur das glauben sollte, was man mit eigenen Augen gesehen hat, so würden sich unsere Überzeugungen auf wenige Dinge beschränken.