DAS BUCH DER MEDIEN oder WEGWEISER FÜR MEDIEN UND ANRUFER

Allan Kardec

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168. Man muss die zufälligen und spontanen Geistererscheinungen von der Gabe, Geister zu sehen, unterscheiden. Die ersteren sind häufig, besonders im Moment des Sterbens von Personen, die man geliebt oder gekannt hat und die kommen, um uns mitzuteilen, dass sie nicht mehr auf dieser Welt sind. Es gibt zahlreiche Beispiele von Vorfällen dieser Art, ohne von den Visionen im Schlaf zu reden. Andere Male sind es auch Verwandte oder Freunde, die erscheinen, obwohl vor einer längeren oder kürzeren Zeit verstorben, sei es, um uns vor einer Gefahr zu warnen, oder um uns einen guten Rat zu erteilen, oder einen Dienst von uns zu erbitten. Der Dienst, den ein Geist von uns erbitten kann, besteht gewöhnlich in der Erfüllung einer Sache, die er zu seinen Lebzeiten nicht tun konnte, oder in der Hilfe durch Gebete. Diese Erscheinungen sind vereinzelt und haben stets einen individuellen und persönlichen Charakter und bilden genau genommen keine Fähigkeit. Die Sehfähigkeit besteht in der wenn nicht bleibenden, so doch sehr häufigen Möglichkeit, den erst besten Geist zu sehen, selbst den der uns fremd ist. Das ist die Gabe, welche die sogenannten sehenden Medien ausmacht.


Unter den sehenden Medien gibt es solche, die nur solche Geister sehen, die man ruft, und von denen sie eine Beschreibung mit größter Genauigkeit geben können; sie beschreiben ihre Bewegungen, den Ausdruck ihrer Physiognomie, die Züge ihres Gesichtes, die Kleider bis zu den Gefühlen, von denen sie beseelt zu sein scheinen bis ins kleinste Detail. Es gibt deren andere, bei welchen diese Fähigkeit noch viel allgemeiner ist; sie sehen die ganze uns umgebende spiritistische Bevölkerung, wie sie gehen oder kommen und man kann sagen, ihren Geschäften nachgehen.