DAS BUCH DER MEDIEN oder WEGWEISER FÜR MEDIEN UND ANRUFER

Allan Kardec

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310. Man wird vielleicht sagen, dass ein Medium, welches seine Zeit dem Publikum im Interesse der Sache widmet, es nicht umsonst tun könne, weil es doch leben muss. Aber ist es im Interesse der Sache oder im eignen, wenn es sich hingibt, oder nicht vielmehr darum, weil es darin ein einträgliches Gewerbe erblickt? Man würde um diesen Preis immer bereitwillige Menschen finden. Hat denn ein Medium keinen anderen Erwerb zur Verfügung? Vergessen wir nicht, dass die Geister, abgesehen von ihrer Erhabenheit oder Niedrigkeit, die Seelen Verstorbener sind, und dass, wenn Moral und Religion uns die Pflicht auferlegen, ihre Überreste zu achten, die Pflicht, ihren Geist zu achten, eine viel höhere ist.


Was würde man von einem Menschen sagen, der einen Leichnam aus dem Grab heben und für Geld vorzeigen würde, weil dieser Leichnam von einer die Neugierde reizenden Beschaffenheit wäre? Ist es weniger respektwidrig, den Geist als den Körper zu zeigen, unter dem Vorwand, dass es merkwürdig ist, einen Geist handeln zu sehen? Und merkt euch wohl, dass der Preis der Plätze sich nach der Anzahl der Schaustücke, welche man wird geben können, und nach der Attraktion des Schauspieles richten wird. Gewiss, wenn der Geist in seinem Leben ein Schauspieler war, würde er kaum glauben, dass er nach seinem Tod einen Direktor finden werde, der ihn zu seinem Nutzen eine Komödie umsonst spielen lassen werde.


Man darf nicht vergessen, dass die physischen, wie die intellektuellen Manifestationen nur zu unserer Belehrung von Gott zugelassen werden.