265. Intelligenz ist weit davon entfernt ein sicheres Zeichen von Erhabenheit zu sein, denn Intelligenz und Moral gehen nicht immer nebeneinander. Ein Geist kann gut und wohlwollend sein und beschränkte Kenntnisse haben, während ein intelligenter und gebildeter Geist moralisch sehr schlecht sein kann.
Man glaubt für gewöhnlich, dass, wenn man den Geist eines Menschen fragt, der auf Erden auf einem Fachgebiet wissend war, man sicherer die Wahrheit erhalten werde. Das ist logisch, aber dennoch nicht immer wahr. Die Erfahrung lehrt, dass die Gelehrten ebenso wie die anderen Menschen, besonders jene, welche die Erde vor kurzem verlassen haben, noch unter dem Einfluss der Vorurteile des irdischen Lebens stehen, sie entledigen sich nicht sofort von ihrer Lebensmeinung. Es kann also sein, dass sie unter dem Einfluss der Ideen, welchen sie im Leben nachgehangen und mit denen sie Ehrentitel erworben haben, weniger klar sehen, als wir meinen.
Wir stellen diese Behauptung nicht als eine Regel auf, weit gefehlt. Wir sagen nur, dass dies vorkommt und dass folglich ihr menschliches Wissen nicht immer einen Beweis ihrer Unfehlbarkeit als Geist ist.