300. Einige Personen werden sagen: „Was nützt uns die Belehrung der Geister, wenn sie uns keine größere Gewissheit bietet, als die Belehrung der Menschen?“ Darauf ist leicht zu antworten. Wir nehmen nicht mit ein und demselben Vertrauen von allen Menschen Unterricht an, und von zwei Belehrungen geben wir jener den Vorzug, deren Urheber uns der aufgeklärteste, der fähigste, der verständigste und für Leidenschaften am wenigsten zugänglich erscheint. Ebenso muss man mit den Geistern umgehen. Wenn es einige gibt, die nicht über der Menschheit stehen, so gibt es sehr viele, welche diese überholt haben, und diese können uns einen Unterricht erteilen, welchen wir bei den aufgeklärtesten Menschen vergebens suchen würden. Man muss sie unterscheiden vom Schwarm niederer Geister, die sich uns anhängen, wenn man sich aufklären will, und zu dieser Unterscheidung führten uns fundierte Kenntnisse des Spiritismus. Aber selbst dieser Unterricht hat eine Grenze, und wenn es den Geistern nicht gestattet ist, alles zu wissen, muss es bei den Menschen auch so sein. Es gibt daher Dinge, über welche man sie vergebens befragen würde, sei es, dass es ihnen verboten ist, sie zu enthüllen, sei es, dass sie dieselben selber nicht wissen, und über welche sie uns nur ihre persönliche Meinung mitteilen können. Nun also, das sind die persönlichen Meinungen, welche die hochmütigen Geister für absolute Wahrheiten ausgeben. Und vor allem bestehen sie gerade darauf, zu erklären, was verborgen bleiben soll, wie die Zukunft und das Prinzip aller Dinge, um sich den Anschein zu geben, im Besitz der Geheimnisse Gottes zu sein. Auch sind das die Punkte, worüber die meisten Widersprüche bestehen. (Siehe voriges Kapitel)