DAS BUCH DER MEDIEN oder WEGWEISER FÜR MEDIEN UND ANRUFER

Allan Kardec

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167. Die sehenden Medien sind mit der Fähigkeit begabt, die Geister zu sehen. Es gibt einige, welche sich dieser Gabe im normalen Zustand erfreuen, also wenn sie vollkommen wach sind, und sie behalten eine vollkommene Erinnerung. Andere besitzen sie nur in einem somnambulen Zustand oder in einem solchen, der an Somnambulismus grenzt. Diese Fähigkeit ist selten bleibend; sie ist fast immer die Wirkung einer momentanen und vorübergehenden Krise. Man kann in die Kategorie der sehenden Medien alle hellsichtigen Personen einreihen. Die Möglichkeit, Geister im Traum zu sehen, ist ohne Widerrede das Resultat von einer Art Medialität, macht aber genaugenommen keine sehenden Medien aus. Wir haben dieses Phänomen im VI. Kapitel von den sichtbaren Manifestationen behandelt.


Das sehende Medium glaubt mit den Augen zu sehen, so wie jene, welche hellsichtig sind; aber in der Tat sieht die Seele, und das ist der Grund, warum sie ebenso gut mit geschlossenen Augen wie bei offenen Augen sehen, woraus folgt, dass ein Blinder die Geister ebenso gut sehen kann, wie derjenige, der einwandfrei sehen kann. Über diesen letzten Punkt wären interessante Studien zu machen, nämlich zu erforschen, ob diese Gabe häufiger bei den Blinden vorkommt. Geister, welche blind gewesen sind, haben uns gesagt, dass sie zu ihren Lebzeiten durch ihre Seele gewisse Gegenstände wahrgenommen haben, und dass sie nicht in völliger Dunkelheit verbannt waren.