DAS BUCH DER MEDIEN oder WEGWEISER FÜR MEDIEN UND ANRUFER

Allan Kardec

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XXXIV.



Wie schön ist die Natur! Wie weise ist die Vorsehung in ihrer Vorhersehung! Aber eure Blindheit und eure menschlichen Leidenschaften verhindern es, die Weisheit und Güte Gottes mit Geduld abzuwarten. Ihr beklagt euch bei der geringsten Wolke, bei der geringsten Verzögerung eurer Erwartungen. Wisst daher, ungeduldige Zweifler, dass nichts ohne Grund geschieht, der immer vorhergesehen, immer zum Vorteil aller vorgedacht wird. Der Grund dessen, was vorhergeht, ist, alle Vorhersagen von Menschen über ein schlechtes Erntejahr zunichte zu machen.



Gott flößt den Menschen oft Unruhe wegen ihrer Zukunft ein, um sie zur Vorsicht anzutreiben, und seht, wie groß sind die Mittel, um eure absichtlich verursachte Furcht zu beseitigen, welche meistens habsüchtige Gedanken eher als die Idee einer weisen Vorsorge verbergen, die zugunsten der Geringen durch das Gefühl der Humanität eingeflößt worden wäre. Seht die Beziehungen von Nation zu Nation, welche daraus hervorgehen.



Seht, welche Verträge geschlossen werden müssten, welche Mittel zusammen wirken müssen, um eure Furcht zu beseitigen. Denn ihr wisst, alles hängt zusammen: auch kommen die Grossen und die Geringen ans Werk. Seht ihr nicht schon in dieser ganzen Bewegung eine Quelle gewissen Wohlstandes für die arbeitsamste Klasse des Staates, eine wahrhaft interessante Klasse, welche ihr, die Grossen, und Allmächtigen dieser Erde als Menschen betrachtet, die nach Gutdünken zu behandeln sind, und die zu eurer Befriedigung geschaffen wurden.



Was geschieht dann nach all diesem Hin und Her, von einem Pol zum andern? Wenn es einmal richtig vorausgesetzt wird, hat sich oft die Zeit geändert. Die Sonne, dem Gedanken ihres Schöpfers gehorchend, hat eure Saaten in wenigen Tagen gereift. Gott hat einen Überfluss gewährt, wo eure Begehrlichkeit sich einen Mangel dachte, und ohne eure Hilfe wird die ärmere Klasse leben können, und ohne es zu ahnen, seid ihr die Ursache des Überflusses geworden.



Doch es geschieht auch, Gott gestattet es zuweilen, dass es den Schlechten mit ihren habsüchtigen Projekten gelingt, aber dann ist es eine Lehre, die Gott allen geben will. Er will die menschliche Voraussicht anregen, das ist die ewige Ordnung, welche in der Natur herrscht, es ist der Mut, gegen die Ereignisse dem die Menschen nacheifern und mit Ergebenheit ertragen müssen.



Was diejenigen betrifft, welche berechnenderweise aus dem Unglück anderer Nutzen ziehen, so werden sie dafür bestraft werden. Gott will, dass alle seine Geschöpfe leben, der Mensch soll weder mit der Notwendigkeit spielen, noch aus dem Überfluss Gewinn schlagen. Gerecht in seinen Wohltaten, groß in seiner Barmherzigkeit, zu gut für unsere Undankbarkeit ist Gott in seinen Absichten unergründlich. (Boussuet Alfred de Marignac)



Anmerkung: Diese mediale Äußerung enthält gewiss nichts Schlechtes. Es finden sich darin sogar tiefe philosophische Gedanken und sehr weise Ratschläge, welche jene Personen, die in der Literatur wenig bewandert sind, über die Identität des Autors täuschen konnten. Als das Medium, welches sie bekommen hatte, dieselbe zur Beruhigung dem Pariser Spiritistenvereine vorlegte, gab es keine einzige Stimme, die nicht erklärt hätte, sie könne nicht von Bossuet herrühren. Als der heilige Ludwig darüber befragt wurde, antwortete er: Diese Mitteilung ist an und für sich gut, aber glaubt nicht, dass es Bossuet war, der sie diktierte. Ein Geist hat sie geschrieben, vielleicht ein wenig unter Inspiration von Bossuet, aber er hat im Namen des großen Bischofs unterschrieben, um ihr leichtere Aufnahme zu verschaffen, doch an der Sprache müsst ihr den Ersatz erkennen. Sie ist vom Geist, welcher seinen Namen hinter dem Bossuet›s angegeben hat. Als dieser Geist nach dem Grund gefragt wurde, welcher ihn dazu bewogen habe, sagte er:



„Ich wollte etwas schreiben, um mich bei den Menschen in Erinnerung zu bringen. Da ich aber sah, dass es schwach ausfiel, wollte ich den Zauber eines großen Namens hinzufügen.“



Aber glaubtest du nicht, man würde es erkennen, dass es nicht von Bossuet sei?



„Wer weiß immer das Wahre? Ihr konntet euch täuschen. Andere weniger Aufgeklärte hätten das angenommen.“



Es ist in der Tat die Leichtigkeit, womit gewisse Personen alles annehmen, was unter einem großen Namen von der unsichtbaren Welt kommt, was die Trug-Geister ermutigt. Man muss seine ganze Aufmerksamkeit anwenden, um über Tricks zu vereiteln, wozu man nur mit Hilfe der Erfahrung gelangen kann, die man sich durch ein ernstes Studium erwirbt. Wir wiederholen euch ohne Unterlass: Studiert, bevor ihr Sitzungen veranstaltet, denn dies ist das einzige Mittel, um nicht durch Schaden Erfahrungen zu machen.