120. Tacitus erzählt eine ähnliche Geschichte: Während der Monate, welche der römische Vespasian zu Alexandrien zubrachte, um die periodische Wiederkehr der Sonnenwende und die Jahreszeit abzuwarten, wo das Meer sicher ist, geschahen mehrere Wunder, wodurch sich die Gunst des Himmels und das Wohlwollen zeigte, das die Geister für diesen Fürsten zu haben schienen.
Diese Wunder vermehrten in Vespasian die Begierde, den geheiligten Aufenthalt des Gottes zu besuchen, um ihn über Regierungsangelegenheiten zu befragen. Er befahl, dass der Tempel für jedermann geschlossen wurde und trat allein hinein: ganz gespannt auf das, was das Orakel sagen würde, bemerkte er hinter sich einen der vornehmsten Ägypter, namens Basilide, von dem er wusste, dass er mehrere Tagereisen von Alexandrien entfernt krank darniederliege. Er fragte die Priester, ob etwa Basilide diesen Tag in den Tempel gekommen sei, er fragte die Vorübergehenden, ob man ihn in der Stadt gesehen habe, endlich schickte er Boten zu Pferde und überzeugte sich, dass er in demselben Momente 80 Meilen weit entfernt war, alsdann zweifelte er nicht mehr, dass die Vision übernatürlich war, und der Name Basilide stand für ihn für Orakel. (Tacitus, Geschichte - IV. Buch, Kap. 81 und 82, Übersetzung von Burnouf).)