DAS BUCH DER MEDIEN oder WEGWEISER FÜR MEDIEN UND ANRUFER

Allan Kardec

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VIERZEHNTES KAPITEL
Von den Medien:


• Medien für physische Effekte • Elektrische Personen • Sensitive oder eindrucksfähige Medien • Hörende Medien • Sprechende Medien • Sehende Medien • Somnambule Medien • Heilende Medien • Pneumatographische Medien


159. Jeder Mensch, welcher den Einfluss der Geister in gewissem Grade empfindet, ist dadurch schon ein Medium. Diese Fähigkeit ist dem Menschen angeboren und deshalb kein ausschließliches Privileg. Deshalb ist es sehr selten Personen anzutreffen, die diese Fähigkeiten nicht besitzen, wenn auch nur ansatzweise. Man kann also sagen, fast jeder sei ein Medium. In der Ausübung schreibt man diese Eigenschaft nur denjenigen zu, bei welchen die mediale Gabe deutlich ausgeprägt ist und sich durch offenbare Wirkungen einer gewissen Stärke äußert, was dann von mehr oder weniger empfindsamen Organen abhängt. Man muss noch bemerken, dass sich diese Gabe nicht bei allen auf dieselbe Art zeigt. Die Medien haben gewöhnlich eine besondere Befähigung für diese oder jene Art Erscheinungen, was ebenso viele Varianten bedeutet, wie es Manifestationsarten gibt. Die wichtigsten sind: Medien für physische Effekte, sensitive oder eindrucksfähige Medien, hörende, sprechende, sehende, somnambule, heilende, pneumatographische und schreibende oder psychographische Medien.

Medien für physische Effekte

160. Medien für physische Effekte sind mehr darauf spezialisiert, materielle Phänomene hervorzubringen, wie die Bewegung lebloser Körper, Geräusche usw. Man kann sie einteilen in freiwillige und unfreiwillige Medien. (Siehe 2., Teil II. und IV. Kap)

Die freiwilligen Medien sind die, die von ihrer Kraft Kenntnis haben und die spiritistischen Phänomene durch einen Akt ihres Willens hervorbringen. Obwohl diese Gabe dem Menschen angeboren ist, wie wir bereits gesagt haben, ist sie bei weitem nicht bei allen in ein und demselben Grad vorhanden; aber wenn es wenige Personen gibt, bei welchen sie absolut nicht vorhanden sind, so sind diejenigen noch seltener, welche fähig sind große Effekte wie das Hochheben schwerer Körper in die Luft, die Übertragung eines Gegenstandes durch die Luft und insbesondere die Erscheinungen der Geister hervorzubringen. Die einfachsten Wirkungen sind die der Drehung eines Gegenstandes, Schläge, welche entweder durch das Heben dieses Gegenstandes oder in ihm bewirkt werden. Ohne diesen Erscheinungen eine wesentliche Wichtigkeit zuzuschreiben, raten wir sie dennoch nicht zu vernachlässigen, sie können zu interessanten Beobachtungen Anlass bieten und zur Überzeugung verhelfen. Aber es ist noch zu bemerken, dass die Fähigkeit, materielle Effekte hervorzubringen, nur selten bei jenen Medien besteht, welchen bessere Mittel für Mitteilungen haben, wie die Schrift und das Wort. Gewöhnlich vermindert sich die Begabung in die eine Richtung in dem Masse, wie sie in einer anderen zunimmt.

161. Die unfreiwilligen oder natürlichen Medien sind solche, deren mediale Begabung ohne ihr Wissen zustande kommt oder besteht. Sie haben keine Kenntnis von ihrer Fähigkeit und oft erscheint ihnen das, was um sie Ungewöhnliches geschieht, gar nicht merkwürdig; es bildet einen Teil ihrer selbst, genau wie bei Personen, die hellsichtig sind und daran nicht zweifeln. Diese Dinge sind sehr beobachtenswert, und man darf nicht versäumen, die Tatsachen dieser Art, welche zu unserer Kenntnis gelangen, zu sammeln und zu studieren. Sie zeigen sich in jedem Alter und oft bei sehr jungen Kindern. (Siehe V. Kapitel: physische spontane Manifestationen)

Diese Gabe ist an sich nicht das Zeichen eines Krankheitszustandes, denn sie ist nicht mit einer vollkommenen Gesundheit unvereinbar. Wenn derjenige, der sie besitzt, krank ist, rührt das von einer anderen Ursache her; deshalb bleiben therapeutische Massnahmen ohne Wirkung und lassen sie nicht verschwinden. Man braucht daher vernunftgemäß vom gesundheitlichen Standpunkt keine Sorge zu haben; sie könnte nur nachteilige Folgen haben, wenn die Person als freiwilliges Medium damit Missbrauch treiben würde, denn dann würde bei ihr eine zu starke Ausströmung des Lebens-Fluidums und infolgedessen eine Schwächung der Organe erfolgen.

162. Die Vernunft empört sich bei dem Gedanken an die moralischen und körperlichen Torturen, denen die Wissenschaft schwache und zarte Medien unterworfen hat, um sicher zu gehen, dass von ihrer Seite kein Betrug vorliegt. Diese meistens mit Findigkeit angestellten Experimente sind immer schädlich für empfindlich Naturen; es könnten daraus schwere Störungen in der körperlichen Verfassung entstehen; solche Versuche anzustellen, heißt mit dem Leben spielen. Ein Beobachter guten Glaubens hat die Anwendung solcher Mittel nicht nötig. Derjenige, welcher mit solchen Erscheinungen vertraut ist, weiß übrigens, dass sie mehr der moralischen als der physischen Ordnung angehören und dass man ihre Lösung vergeblich in unseren exakten Wissenschaften suchen würde.

Gerade darum, weil sich diese Phänomene zur moralischen Ordnung gehören, muss man mit einer nicht geringen Sorgfalt alles vermeiden, was die Einbildungskraft anregen kann. Man kennt die Folgen, welche die Furcht verursachen kann, und man wäre weniger unvorsichtig, wenn man alle Fälle der Verrücktheit und der Epilepsie kennen würde, welche ihr Entstehen den Erzählungen vom Werwolf und vom schwarzen Mann zu danken haben; was nun, wenn man davon überzeugt ist, dass es der Teufel ist? Diejenigen, die solche Ideen bestätigen, kennen nicht die Verantwortlichkeit, die sie übernehmen; sie können töten. Nun aber ist die Gefahr nicht für den Betreffenden allein da, sie besteht auch für die, welche ihn umgeben, und die durch den Gedanken, dass ihr Haus ein Aufenthaltsort von Dämonen ist, erschreckt werden können. Das ist der unglückselige Glaube, der in der Zeit der Unwissenheit so viele grausame Taten verschuldet hat. Mit etwas mehr Überlegung hätte man doch denken müssen, dass, wenn man den vom Teufel besessenen Körper verbrennt, man den Teufel selbst dennoch nicht verbrennt.

Da man sich dem Teufel entledigen wollte, so hätte man ihn töten müssen; indem die spiritistische Lehre uns über die wahre Ursache aller Erscheinungen aufklärt, gibt sie dem Aberglauben den Gnadenstoß. Weit entfernt daher, solche Vorstellungen entstehen zu lassen, muss man, und es ist eine moralische und menschliche Pflicht sie zu bekämpfen, wenn sie da ist.

Wenn sich eine vergleichbare mediale Fähigkeit bei einem Menschen von selbst entwickelt, so ist nichts anderes zu tun, als das Phänomen seinen natürlichen Lauf nehmen zu lassen: Die Natur ist klüger als die Menschen. Übrigens hat die Vorsehung ihre Absichten, und das einfachste Geschöpf kann das Werkzeug einer Wirkung von der größten Tragweite werden. Aber man muss sich gestehen, dass diese Erscheinung manchmal für jeden ermüdende und belästigende Ausmaße annimmt* . Nun denn, hier folgt was man in einem jeden solchen Fall zu tun hat. Im fünften Kapitel von den spontanen physischen Manifestationen haben wir schon einige Ratschläge zu diesem Thema erteilt, indem wir sagten, dass man versuchen müsse, mit dem Geistwesen in Verkehr zu treten, um von ihm zu erfahren, was es will. Das nachfolgende Mittel ist ebenfalls auf Erfahrung begründet.


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* Eine der außerordentlichsten Tatsachen dieser Art ist ohne zweifellos die, welche im Jahre 1852 in der Rheinpfalz (Rheinbayern, zu Bergzabern, nahe bei Weissenburg) stattgefunden hat. Sie ist umso merkwürdiger, als sie beinahe und zwar bei einer einzigen Person, alle Gattungen der Manifestationen spontaner Art vereinigt. Ein Gepolter bis zur Erschütterung des Hauses, Umstoßen von Möbeln, durch eine unsichtbare Hand von weither geschleuderte Sachen, Visionen und Geistererscheinungen, Somnambulismus, Ekstase, Katalepsie, elektrische Anziehung, Geschrei und Gesangstöne, spielende Instrumente ohne Berührung, intelligente Kommunikationen usw. und was von einer nicht geringeren Wichtigkeit ist, die Erhärtung dieser Tatsachen beinahe zwei Jahre lang durch unbestechliche Augenzeugen, welche vermöge ihres Wissens und vermöge ihrer sozialen Stellung glaubwürdig sind. Die authentische Darstellung derselben ist zu jener Zeit in mehreren deutschen Zeitungen veröffentlicht worden; und namentlich in einer heutzutage vergriffenen und sehr seltenen Broschüre. Man findet die vollständige Übersetzung in der „Revue Spirite“ vom Jahre 1858 mit dem nötigen Kommentare und den nötigen Erklärungen. Nach unserem Wissen ist das die einzige französische Zeitungsnotiz, welche hierüber erschien. Ausser dem anziehenden Interesse, welches sich an diese Phänomene knüpft, sind sie sehr lehrreich in Bezug auf das praktische Studium des Spiritismus.


Die unsichtbaren Wesen, welche ihre Anwesenheit durch wahrnehmbare Zeichen zu erkennen geben, sind in der Regel Geister einer niederen Stufe, die man durch moralische Überlegenheit beherrschen kann. Diese Überlegenheit muss man versuchen zu erwerben. Um dies zu erreichen, muss das natürliche Medium zu einem freiwilligen Medium werden. Dann entsteht ein ähnlicher Effekt, wie er beim Somnambulismus vor sich geht. Man weiß, dass der natürliche Somnambulismus gewöhnlich weicht, wenn er durch den magnetischen ersetzt wird. Man hält die sich freimachende Kraft der Seele nicht auf; man gibt ihr nur einen anderen Lauf. Ebenso verhält es sich mit der mediumistischen Fähigkeit. Dazu muss man, anstatt die Phänomene zu hemmen, was selten gelingt, und was oft nicht ohne Gefahr abläuft, das Medium anregen, sie nach seinem Willen hervorzurufen, indem es sich so dem Geist aufzwingt. Auf diese Art gelangt es dahin, ihn zu beherrschen, und aus einem manchmal tyrannischen Gebieter macht es oft sehr gelehrigen Untertan. Eine bemerkenswerte und durch die Erfahrung gerechtfertigte Sache ist, dass in einem solchen Fall ein Kind oft mehr moralische Autorität entwickelt als ein Erwachsener, was ein neuer Beweis ist für die Bekräftigung des Hauptpunktes der Spiritistischen Lehre: dass der Geist nur durch seinen Körper ein Kind ist, und dass er eine seiner jetzigen Inkarnation notwendigerweise vorhergegangene Entwicklung besitzt, eine Entwicklung, welche ihm Macht verleiht über Geister, die niedriger sind, als er.

Die Moralisierung des Geistwesens durch Ratschläge einer dritten einflussreichen und erfahrenen Person, wenn das Medium nicht imstande ist, es selbst zu tun, ist oft ein sehr wirksames Mittel; wir werden darauf später zurückkommen.

Elektrische Personen

163. Zu dieser Gattung Medien scheinen jene Personen zu gehören, welche mit einer gewissen Menge natürlicher Elektrizität versehen sind, wahre menschlichen Zitterfische, die durch eine einfache Berührung alle Wirkungen der Anziehung und Abstoßung hervorbringen können. Man hätte jedoch Unrecht, sie für Medien zu halten, denn die wahre Medialität, setzt die direkte Einwirkung eines Geistes voraus, aber in dem Fall, von welchem wir reden, haben überzeugende Versuche gelehrt, dass die Elektrizität die einzige Kraft dieser Erscheinungen ist. Diese sonderbare Befähigung, welche man fast eine Krankheit nennen könnte, kann sich manchmal zu der Medialität gesellen, wie man es in der Geschichte des Klopfgeistes von Bergzabern sehen kann; aber oft ist sie völlig unabhängig. Also wie wir schon sagten, der einzige Beweis für die Intervention eines Geistes ist: der intelligente Charakter der Manifestationen. Sobald dieses Merkmal nicht festzustellen ist, hat man Grund sie einer rein physischen Ursache zuschreiben. Es fragt sich nur, ob die elektrischen Personen nicht eine größere Anlage besitzen, Medien für physische Effekte zu werden; wir glauben es, aber es wäre das Resultat der Erfahrung.

Sensitive oder eindrucksfähige Medien

164. So nennt man Personen, welche fähig sind, die Anwesenheit der Geister durch einen unbestimmten Eindruck, eine Art Frösteln durch alle Glieder, was sie sich nicht erklären können, wahr zunehmen. Diese Variante hat kein bestimmtes Merkmal, alle Medien sind notwendigerweise des Eindruckes fähig, es ist daher mehr eine allgemeine als besondere Eigenschaft. Sie ist die zur Entwicklung aller Arten medialer Eigenschaften unerlässliche Grundfähigkeit. Sie unterscheidet sich von der rein physischen und nervlichen Eindrucksfähigkeit, mit welcher man sie nicht verwechseln darf; denn es gibt Menschen, welche keine empfindsamen Nerven haben und dennoch mehr oder weniger das Dasein der Geister fühlen, genauso wie andere, sehr empfindsame, sie überhaupt nicht wahrnehmen.

Diese Fähigkeit entwickelt sich durch Gewöhnung und kann eine solche Feinheit erlangen, dass der damit Begabte am Eindruck nicht nur die gute oder schlechte Natur des Geistes an seiner Seite, sondern sogar seine Individualität erkennt, so wie der Blinde an etwas bestimmtem die Annäherung dieser oder jener Person erkennt; er wird in Bezug auf die Geister wahrhaft sensitiv.

Ein gutes Geistwesen macht bei seiner Annäherung immer einen sanften und angenehmen Eindruck auf das Medium; jener eines bösen Geistwesens dagegen ist schmerzlich, angstvoll und unangenehm, es ist wie eine unreine Witterung.

Hörende Medien

165. Sie hören die Stimme der Geister; manchmal ist es wie wir sagten, als wir von der Pneumatophonie sprachen, eine innere Stimme, die man im Innersten hört; ein andermal ist es eine äußere Stimme, klar und so deutlich, wie die einer lebenden Person. Hörende Medien können so mit den Geistern in eine Konversation treten. Wenn sie gewohnt sind, mit gewissen Geistern zu verkehren, erkennen sie diese sofort am Klang und am Tonfall der Stimme. Wenn man nicht selbst mit dieser Fähigkeit begabt ist, kann man auch durch die Vermittlung eines hörenden Mediums, welches die Stelle des Dolmetschers vertritt, mit einem Geist verkehren.

Diese Gabe ist sehr angenehm, wenn das Medium nur die guten Geister hört, oder bloß diejenigen, welche es ruft; aber es ist anders, wenn ein böser Geist hinter ihm her ist, und alle Minuten die widerlichsten und manchmal die negativsten Dinge hören lässt. Man muss dann versuchen, sich von ihm durch jene Mittel zu befreien, die im Kapitel über Besessenheit angeben werden.

Sprechende Medien

166. Die hörenden Medien, welche nur das übertragen, was sie hören, sind genaugenommen keine sprechenden Medien. Diese letzteren hören oft gar nichts; bei ihnen wirkt der Geist auf die Sprachorgane, wie er auf die Hand bei schreibenden Medien wirkt. Wenn der Geist sich mitteilen will, bedient er sich jenes Organs, welches er beim Medium am anpassungsfähigsten findet. Bei dem einen übernimmt er die Hand, bei einem anderen das Wort und bei einem dritten das Gehör. Das sprechende Medium spricht gewöhnlich ohne Bewusstsein dessen, was es sagt, und manchmal sagt es Sachen, die weit über seinen Kenntnissen und gewöhnlichen Ideen stehen und sogar den Grad seiner Intelligenz übersteigen. Obwohl es wach ist und sich in einem normalen Zustand befindet, behält es selten die Erinnerung an das, was es sagt, mit einem Wort, der Mund ist bei ihm das Werkzeug, dessen sich der Geist bedient, mit dem eine fremde Person in Verkehr treten kann, so wie er es mittels eines hörenden Mediums tun kann. Das sprechende Medium ist nicht immer so ganz passiv; es gibt auch solche, welche die Intuition dessen haben, was sie sagen und zwar genau in dem Moment, wo sie die Worte aussprechen. Wir werden auf diese Variante zurückkommen, wenn wir die intuitiven Medien behandeln.

Sehende Medien

167. Die sehenden Medien sind mit der Fähigkeit begabt, die Geister zu sehen. Es gibt einige, welche sich dieser Gabe im normalen Zustand erfreuen, also wenn sie vollkommen wach sind, und sie behalten eine vollkommene Erinnerung. Andere besitzen sie nur in einem somnambulen Zustand oder in einem solchen, der an Somnambulismus grenzt. Diese Fähigkeit ist selten bleibend; sie ist fast immer die Wirkung einer momentanen und vorübergehenden Krise. Man kann in die Kategorie der sehenden Medien alle hellsichtigen Personen einreihen. Die Möglichkeit, Geister im Traum zu sehen, ist ohne Widerrede das Resultat von einer Art Medialität, macht aber genaugenommen keine sehenden Medien aus. Wir haben dieses Phänomen im VI. Kapitel von den sichtbaren Manifestationen behandelt.

Das sehende Medium glaubt mit den Augen zu sehen, so wie jene, welche hellsichtig sind; aber in der Tat sieht die Seele, und das ist der Grund, warum sie ebenso gut mit geschlossenen Augen wie bei offenen Augen sehen, woraus folgt, dass ein Blinder die Geister ebenso gut sehen kann, wie derjenige, der einwandfrei sehen kann. Über diesen letzten Punkt wären interessante Studien zu machen, nämlich zu erforschen, ob diese Gabe häufiger bei den Blinden vorkommt. Geister, welche blind gewesen sind, haben uns gesagt, dass sie zu ihren Lebzeiten durch ihre Seele gewisse Gegenstände wahrgenommen haben, und dass sie nicht in völliger Dunkelheit verbannt waren.

168. Man muss die zufälligen und spontanen Geistererscheinungen von der Gabe, Geister zu sehen, unterscheiden. Die ersteren sind häufig, besonders im Moment des Sterbens von Personen, die man geliebt oder gekannt hat und die kommen, um uns mitzuteilen, dass sie nicht mehr auf dieser Welt sind. Es gibt zahlreiche Beispiele von Vorfällen dieser Art, ohne von den Visionen im Schlaf zu reden. Andere Male sind es auch Verwandte oder Freunde, die erscheinen, obwohl vor einer längeren oder kürzeren Zeit verstorben, sei es, um uns vor einer Gefahr zu warnen, oder um uns einen guten Rat zu erteilen, oder einen Dienst von uns zu erbitten. Der Dienst, den ein Geist von uns erbitten kann, besteht gewöhnlich in der Erfüllung einer Sache, die er zu seinen Lebzeiten nicht tun konnte, oder in der Hilfe durch Gebete. Diese Erscheinungen sind vereinzelt und haben stets einen individuellen und persönlichen Charakter und bilden genau genommen keine Fähigkeit. Die Sehfähigkeit besteht in der wenn nicht bleibenden, so doch sehr häufigen Möglichkeit, den erst besten Geist zu sehen, selbst den der uns fremd ist. Das ist die Gabe, welche die sogenannten sehenden Medien ausmacht.

Unter den sehenden Medien gibt es solche, die nur solche Geister sehen, die man ruft, und von denen sie eine Beschreibung mit größter Genauigkeit geben können; sie beschreiben ihre Bewegungen, den Ausdruck ihrer Physiognomie, die Züge ihres Gesichtes, die Kleider bis zu den Gefühlen, von denen sie beseelt zu sein scheinen bis ins kleinste Detail. Es gibt deren andere, bei welchen diese Fähigkeit noch viel allgemeiner ist; sie sehen die ganze uns umgebende spiritistische Bevölkerung, wie sie gehen oder kommen und man kann sagen, ihren Geschäften nachgehen.

169. Wir haben einmal der Vorstellung der Oper “Oberon” mit einem sehr guten sehenden Medium beigewohnt. Es waren im Saal noch eine große Anzahl leerer Plätze, von denen aber plötzlich viele von Geistern besetzt wurden, die den Anschein hatten sich an dem Schauspiel zu beteiligen. Einige gingen zu bestimmten Zuschauern und schienen ihre Gespräche anzuhören. Auf dem Theater stellte sich eine andere Szene dar. Hinter den Schauspielern unterhielten sich mehrere Geister im jovialen Humor damit, die nachzuahmen, indem sie ihre Gesten auf groteske Art nachmachten. Andere, ernsthaftere, schienen die Sänger zu inspirieren und sich anzustrengen, ihnen Energien zu geben. Einer war beständig bei einer der Hauptsängerinnen; wir schrieben ihm etwas leichtfertige Absichten zu. Als wir ihn nach dem Herablassen des Vorhanges rufen haben lassen, kam er zu uns und warf uns mit gewissem Ernst unser vermessenes Urteil vor. „Ich bin nicht, was ihr glaubt,“ sagte er, „ich bin ihr Führer und ihr Schutzgeist. Ich bin damit beauftragt, sie zu leiten.“ Nach einigen Minuten sehr ernster Unterredung verließ er uns und sagte. „Adieu, sie ist in ihrer Loge, ich muss hingehen und über sie wachen.“ Wir riefen sodann den Geist von Carl Maria von Weber, dem Verfasser dieser Oper, und fragten, was er von der Aufführung seines Werkes dachte. “Sie ist gar nicht schlecht, sagte er, aber sie ist kraftlos; die Schauspieler singen, das ist alles; es gibt keine Inspiration. Warten Sie, fügte er hinzu, ich will versuchen, ihnen ein wenig von dem heiligen Feuer zu geben.” Dann sah man ihn auf der Bühne über den Darstellern schweben; eine fluidische Ausströmung schien aus ihm zu kommen und sich über sie zu verbreiten; In diesem Augenblick nahm ihre Energie sichtbar zu.

170. Hier ist ein anderer Vorfall, der den Einfluss zeigt, den die Geister auf die Menschen ausüben ohne deren Wissen. Wie an jenem Abend waren wir bei einer Theatervorstellung mit einem anderen sehenden Medium. Nachdem wir mit einem zuschauenden Geist ein Gespräch angefangen hatten, sagte uns dieser: “Sehen Sie dort die zwei Damen allein in dieser Loge ersten Ranges; ich bemühe mich sehr, sie zu bewegen, den Saal zu verlassen.” Nachdem er dieses gesagt hatte, sah man ihn sich in der betreffenden Loge niederlassen und mit den zwei Damen reden. Plötzlich blickten sich diese, welche sehr aufmerksam dem Schauspiele zugesehen hatten, an, schienen sich zu beratschlagen, gingen dann weg und erschienen nicht wieder. Der Geist gab uns ein lustiges Zeichen, um zu zeigen, dass er Wort gehalten habe; aber wir sahen ihn nicht wieder, um nähere Erklärungen zu erbitten. Und so waren wir mehrere Male Zeugen der Rolle, welche die Geister unter Lebenden spielen. Wir haben sie an verschiedenen Orten beobachtet, auf Bällen, im Konzert, bei der Predigt, bei Begräbnissen usw. und überall haben wir solche gefunden, welche die bösen Leidenschaften anfachten, indem sie Zwietracht streuten, Streitigkeiten hervorriefen und sich dann über ihre Heldentaten freuten. Andere hingegen bekämpften diesen schädlichen Einfluss, wurden aber sehr selten gehört.

171. Die Gabe, Geistwesen zu sehen, kann sich ohne Zweifel entwickeln, aber es ist eine jener Gaben, deren natürliche Entwicklung man, ohne sie hervorzurufen, abwarten soll, wenn man nicht der Spielball seiner Einbildungskraft werden will. Wenn die Anlage zu einer Befähigung existiert, so äußert sie sich von selbst. Überhaupt muss man sich mit der begnügen, die uns Gott verliehen hat, ohne Unmögliches zu begehren; denn sonst läuft man Gefahr, wenn man zu viel haben will, auch das zu verlieren, was man hat. Als wir gesagt haben, dass die spontanen Geistererscheinungen häufig vorkommen (Nr. 107), wollten wir damit nicht sagen, sie seien sehr gewöhnlich. In Bezug auf die sehenden Medien im eigentlichen Sinne sind sie noch seltener, und man muss denen sehr misstrauen, welche behaupten, sich dieser Gabe zu erfreuen. Es ist ratsam, es nicht zu glauben, außer nach positiven Beweisen. Wir reden aber nicht von jenen, die von der lächerlichen Einbildung der „Kügelchengeister“, die wir in Nr. 108 beschrieben haben, befallen sind; sondern von jenen, die auf eine vernünftige Art Geister zu sehen behaupten. Diese Personen können sich ohne Zweifel im guten Glauben irren; aber andere können die Gabe aus Eigenliebe oder aus Eigennutz vortäuschen. In diesem Fall muss man insbesondere den Charakter, die Moralität und die gewohnte Aufrichtigkeit der Person in Betracht ziehen. Aber es sind nebensächliche Umstände, in denen man die sicherste Kontrolle finden kann, denn es gibt solche, die keinen Zweifel lassen können, wie z.B. die Genauigkeit des Porträts der Geister, welche das Medium zu dessen Lebzeiten nie gesehen hat. Der folgende Vorfall zu von dieser Kategorie.

Eine verwitwete Dame, deren Mann sich ihr oft mitteilt, befand sich eines Tages bei einem sehenden Medium, das sie ebenso wenig kannte wie ihre Familie. Das Medium sagte zu ihr: Ich sehe einen Geist an Ihrer Seite. „Ach“, sagte die Frau, „das ist ohne Zweifel mein Mann, der mich fast nie verlässt.“ „Nein“, sagte das Medium, „es ist eine Frau mittleren Alters, sie hat ein weißes Band auf der Stirn.“

An dieser Besonderheit und anderen beschreibenden Einzelheiten erkannte die Dame ihre Großmutter mit voller Sicherheit, an welche sie in dem Moment gar nicht dachte. Wenn das Medium die Sehergabe hätte vorschützen wollen, so wäre es ihm leicht gewesen, der Idee der Dame beizupflichten, während es anstatt des Mannes, mit dem sie beschäftigt war, eine Frau mit einer besonderen Frisur sieht, von der ihm nichts eine Vorstellung geben konnte. Dieses Ereignis beweist noch eine andere Tatsache, nämlich, dass das Sehen bei dem Medium nicht die Widerspiegelung eines fremden Gedankens war (siehe Nr. 102).

Somnambule Medien

172. Der Somnambulismus kann als eine Variante der medialen Gabe betrachtet werden, aber besser gesagt, es sind zwei Arten Phänomene, die sehr oft vereint sind. Der Somnambule handelt unter dem Einfluss seines eigenen Geistes; es ist seine Seele, welche im Augenblick der Befreiung sieht, hört und außerhalb der Grenzen seiner irdischen Sinne wahrnimmt. Was er sagt, schöpft er aus sich selbst; seine Gedanken sind gewöhnlich richtiger als im normalen Zustand; Seine Kenntnisse sind ausgedehnter, weil seine Seele frei ist. Mit einem Wort, er lebt im Vorhinein das Leben der Geister.

Ein Medium ist dagegen das Werkzeug einer fremden Intelligenz, es ist passiv, und was es sagt, kommt nicht von ihm. Kurz: der Somnambule drückt seine eigenen, das Medium aber fremde Gedanken aus. Aber ein Geist, der sich einem gewöhnlichen Medium mitteilt, kann es ebenso gut bei einem Somnambulen machen. Oft macht der Zustand der Freiheit der Seele während des Somnambulismus diese Mitteilung viel leichter. Viele Somnambule sehen die Geister vollkommen und beschreiben sie mit einer solchen Genauigkeit, wie die sehenden Medien; sie können sich mit ihnen unterhalten und uns ihre Gedanken übertragen. Das, was sie über ihre eigenen Kenntnisse hinaus gehend sagen, ist ihnen oft von anderen Geistern eingegeben worden.

Hier folgt ein beachtliches Beispiel, wo die doppelte Handlung des Geistes des Somnambulen und des fremden Geistes sich auf eindeutigste Weise darstellt.

173. Einer unserer Freunde hatte als Somnambulen einen Knaben im Alter von 14 bis 15 Jahren von sehr gewöhnlicher Intelligenz und von einer extrem begrenzten Ausbildung. Nichtsdestoweniger gab er im Somnambulismus Beweise eines außerordentlich klaren Verstandes und eines sehr großen Scharfsinns. Er zeichnete sich besonders bei der Behandlung von Krankheiten aus und bewirkte eine große Anzahl Heilungen, welche für unmöglich gehalten wurden. Eines Tages gab er einem Kranken einen ärztlichen Rat, dessen Krankheit er mit der größten Genauigkeit beschrieb. „Das ist nicht alles“, sagte man zu ihm, „es geht jetzt darum, das Arzneimittel anzugeben.“ „Ich kann es nicht“, antwortete er, „mein Arztengel ist nicht da.“ „Was verstehst du unter deinem Arztengel?“ „Jenen, der mir die Arzneien angibt“. „So bist du es nicht, der die Arzneien sieht?“ „Aber nein, ich sage es Ihnen ja, dass es mein Arztengel ist, der sie mir ansagt.“

So war bei diesem Somnambulen das Sehen der Krankheit ein Akt seines eigenen Geistes, der dazu keiner fremden Beihilfe bedurfte; aber die Anweisung der Heilmittel wurde ihm von einem anderen gegeben, da dieser andere nicht da war, konnte er nichts sagen. Allein war er nur Somnambul; unter dem Beistand seines Arzengels, wie er ihn nannte, war er ein somnambules Medium.

174. Das somnambule Hellsehen ist eine Befähigung, die von dem menschlichen Organismus abhängt und ganz unabhängig ist von der geistigen Erhabenheit, dem Fortschritt und selbst vom moralischen Zustand der Person. Ein Somnambuler kann also sehr hellsehend sein und doch unfähig, gewisse Fragen zu lösen, wenn sein Geist wenig fortgeschritten ist. Derjenige, welcher aus sich selbst spricht, kann also Gutes oder Schlechtes, Wahres oder Falsches sagen, mehr oder weniger Zartgefühl und Bedenklichkeit äußern, je nach dem Grad der Erhabenheit oder Niedrigkeit seines eigenen Geistes. In solchem Fall kann der Beistand eines fremden Geistes seine Unzulänglichkeit aufwiegen; aber ein Somnambuler kann auch von einem lügenhaften, leichtsinnigen und sogar von einem bösen Geist Beistand erhalten, genauso wie ein Medium; hier haben vor allem die moralischen Eigenschaften einen großen Einfluss, um gute Geister anzuziehen. (Siehe „Das Buch der Geister“: Somnambulismus Nr. 425 und nachfolgend das Kapitel über den moralischen Einfluss des Mediums)

Heilende Medien

175. Wir reden hier nur zur Erinnerung von dieser speziellen Art von Medien, weil dieses Thema eine zu umfangreiche Darstellung erfordern würde; wir wissen übrigens, dass ein Arzt, einer unserer Freunde, sich vorgenommen hat, das in einem besonderen Werk über intuitive Medien zu behandeln. Wir erwähnen nur, dass diese Art Medialität hauptsächlich in der Gabe gewisser Personen besteht, durch die bloße Berührung, durch einen Blick und selbst durch eine Bewegung ohne Mitwirkung eines Medikamentes zu heilen. Man wird sagen, dies sei nichts anderes als Magnetismus. Es ist einleuchtend, dass hier das magnetische Fluidum eine große Rolle spielt; aber, wenn man dieses Phänomen aufmerksam betrachtet, erkennt man ohne Mühe, dass mehr daran ist. Die gewöhnliche Magnetisierung ist eine fortgesetzte, regelmäßige und methodische Behandlung; da geschehen die Dinge ganz anders. Fast alle Magnetiseure sind befähigt zu heilen, wenn sie es geschickt anzupacken verstehen, während bei heilenden Medien die Heilkraft spontan ist, und einige sie sogar besitzen, ohne je vom Magnetismus etwas gehört zu haben. Der Einfluss einer verborgenen Kraft, welche die Medialität ausmacht, wird unter bestimmten Umständen sichtbar, besonders dann, wenn man bedenkt, dass die Mehrzahl der Personen, welche man mit Recht für heilende Medien erklären kann, sich des Gebetes bedient, was eine wahre Anrufung ist. (Siehe Nr. 131)

176. Hier sind die Antworten, die uns auf die folgenden Fragen an die Geister gerichtet zu diesem Thema erteilt wurden.

1) Kann man die Personen, welche mit einer magnetischen Kraft versehen sind, als eine eigene Gattung Medien betrachten?
„Ihr könnt nicht daran zweifeln“

2) Jedoch, während ein Medium ein Vermittler ist zwischen dem Geist und dem Menschen, schöpft der Magnetiseur seine Kraft aus sich selbst, scheint also nicht der Vermittler einer fremden Macht zu sein?
„Das ist ein Irrtum; die magnetische Kraft hat ihren Sitz ohne Zweifel im Menschen, aber sie wird durch die Einwirkung des Geistes, welchen er zur Hilfe ruft, vermehrt. Wenn du zum Beispiel in der Absicht magnetisierst, zu heilen, und du dabei einen guten Geist anrufst, der sich für dich und für den Kranken interessiert, vergrößert er deine Kraft und deinen Willen; er lenkt dein Fluidum und verleiht ihm die nötigen Eigenschaften.“

3) Es gibt aber doch sehr gute Magnetiseure, die an Geister gar nicht glauben?
Glaubst du, dass die Geister nur auf diejenigen einwirken, die an sie glauben? Die, welche zu guten Zwecken magnetisieren, werden von guten Geistern unterstützt. Jedermann, der Gutes will, ruft sie, ohne es zu wissen, ebenso wie er durch die Begierde zum Bösen und durch schlechte Absichten unbewusst schlechte Geister anruft.“

4) Wenn derjenige, der die Kraft besitzt, an den Einfluss der Geister glaubt, würde er wirksamer handeln?
„Er würde Sachen verrichten, die ihr für Wunder hieltet.“

5) Haben gewisse Personen wirklich die Gabe, durch die bloße Berührung zu heilen, ohne Anwendung magnetischer Passes?
„Ganz gewiss! Habt ihr davon nicht zahlreiche Beispiele?“

6) Ist in einem solchen Fall magnetische Kraft oder bloß der Einfluss der Geister vorhanden?
„Das eine wie das andere. Diese Personen sind wahre Medien, weil sie unter dem Einfluss der Geister handeln; aber das will nicht sagen, dass sie auch heilende Medien sind, wie ihr es versteht.“

7) Kann man diese Fähigkeit übertragen?
„Die Fähigkeit nicht; aber die Kenntnis der zur Ausübung nötigen Dinge, wenn man die Macht besitzt. Mancher würde nicht vermuten, dass er diese Kraft besitzt, wenn er nicht glauben würde, dass sie ihm übertragen wurde.“

8) Kann man durch das bloße Gebet Heilungen bewirken?
„Ja, manchmal, wenn es Gott erlaubt, aber vielleicht dient es dem Wohl des Kranken, dass er noch leidet, und dann glaubt ihr, dass euer Gebet nicht erhört worden ist.“

9) Gibt es zu diesem Zweck wirksamere Gebetsformeln als andere?
„Nur der Aberglaube allein kann gewissen Worten eine besondere Kraft zuschreiben, und nur unwissende Geister und Lügner können solche Ideen aufrechterhalten, indem sie Formeln vorschreiben. Doch kann es geschehen, dass wenig aufgeklärten Personen, welche die rein spirituellen Dinge nicht begreifen können, die Anwendung einer Formel Vertrauen einflößt. In diesem Fall ist es nicht die Formel, welche wirksam ist, sondern der Glaube, welcher durch die an den Gebrauch der Formel geknüpfte Idee gestärkt wird.“

Pneumatographische Medien

177. Man gibt diesen Namen jenen Medien, welche sich dafür eignen, direkte Schrift zu bekommen, was nicht allen schreibenden Medien gegeben ist. Diese Gabe ist bis heute noch sehr selten; sie entwickelt sich wahrscheinlich durch Übung. Aber, wie wir gesagt haben, ihr praktischer Nutzen beschränkt sich auf die offenkundige Feststellung der Einwirkung einer verborgenen Macht bei den Manifestationen. Nur die Erfahrung kann zeigen, ob man sie besitzt. Man kann es versuchen und übrigens kann man sie von einem Schutzgeist durch die anderen Kommunikationsmittel erbitten. Nach der größeren oder geringeren Kraft des Mediums bekommt man einfache Züge, Zeichen, Buchstaben, Worte, Sätze und ganze Seiten. Es genügt gewöhnlich, einen zusammengelegten Bogen Papier an einem beliebigen oder an dem vom Geist bezeichneten Platz zehn Minuten oder eine Viertelstunde, manchmal auch länger, liegen zu lassen. Das Gebet und innere Sammlung sind die wesentlichen Bedingungen; das ist der Grund, warum man es als unmöglich ansehen kann, etwas in einer Versammlung wenig ernsthafter Personen oder solcher, die nicht mit sympathischen oder wohlwollenden Gefühlen beseelt sind, zu erhalten. (Siehe: Die Theorie über die direkte Schrift, Kapitel 8. Die Werkstätte der unsichtbaren Welt (Nr. 127 und die folgenden), dann Kapitel 7: Pneumatographie)

Wir werden die schreibenden Medien besonders in den folgenden Kapiteln behandeln.