199. Das Studium der medialen Besonderheiten ist nicht nur für die Medien, sondern auch für die Anrufer notwendig. Nach der Natur des Geistes, welchen man rufen möchte und den Fragen, welche man stellen will, sollte man das geeignetste Medium wählen; sich an das erste beste wenden, heisst sich unvollständige oder irrigen Antworten auszusetzen. Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Man wird einen schriftlichen Aufsatz und selbst die Abschrift nicht dem ersten besten überlassen, weil er schreiben kann. Ein Musiker will ein Gesangstück, das er komponiert hat, vorführen lassen; es stehen ihm mehrere Sänger zur Verfügung, alle geübt; dennoch wir er sie nicht blindlings nehmen; er wird vielmehr jenen zu seinem Interpreten wählen, dessen Stimme, dessen Ausdruck, mit einem Worte, alle Eigenschaften der Natur des Stückes am besten entsprechen. Die Geister tun dasselbe in Bezug auf die Medien und wir müssen wie die Geister handeln.
Man muss noch bemerken, dass die Nuancen, welche die Medialität zeigt und zu denen man noch andere zufügen könnte, nicht immer mit dem Charakter des Mediums in Einklang stehen; so kann zum Beispiel ein gewöhnlich heiteres und joviales Medium unablässig ernste, sogar strenge Geistermitteilungen bekommen und umgekehrt; das ist wieder ein offensichtlicher Beweis, dass das Medium unter dem Impuls einer fremden Einwirkung handelt. Wir werden auf dieses Thema zurückkommen in dem Kapitel, welches den moralischen Einfluss des Mediums behandelt.